In einem wissenschaftlichen Text musst du jeden aus einem anderen Werk übernommenen Teil richtig zitieren und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um ein wörtliches Zitat, um eine Meinung oder um eine These handelt. Nur, wenn die Literaturangabe bzw. die Zitierweise stimmt, kann der Leser die Aussage nachprüfen.
Aus einem anderen Werk übernommene Abschnitte müssen belegt werden
Der Pflicht, die Quellen beim wissenschaftlichen Arbeiten richtig zu zitieren, kommst du nach, indem du am Ende des Zitates angibst, aus welcher Quelle dieses stammt. Grundsätzlich kannst du auf zwei unterschiedliche Weisen zitieren: Es gibt die deutsche und die amerikanische Zitierweise.
Wichtig beim Zitieren – egal, ob auf deutsche oder auf amerikanische Weise - ist, dass das Zitat 1 zu 1 übernommen wird, d.h. auch Rechtschreibfehler und andere Fehler werden übernommen.
Die unterschiedlichen Zitierweisen
Der hauptsächliche Unterschied aller Systeme besteht in der Positionierung der Quellenangabe. In der Regel wird beim Zitieren zwischen den Zitaten im Text und der deutschen Zitierweise in den Fußnoten unterschieden.
Zitierweisen im Text:
- APA
- Harvard
- MLA-Stil
Zitierweise in den Fußnoten:
- Deutsche Zitierweise (Chicago-Stil)
Die deutsche Zitierweise
Für das Zitieren „auf Deutsch“ verwendet man eine Fußnote am Ende der Seite. Auf diese Fußnote wird durch eine hochgestellte Ziffer am Ende des Zitats hingewiesen. Die Ziffern für mehrere Belege sind fortlaufend (1,2,3, ….).
Bei der ersten Erwähnung einer Quelle wird diese ausführlich genannt. Dennoch wird sie auch im Literaturverzeichnis noch einmal vollständig aufgeführt. Bei weiteren Zitaten aus derselben Publikation sowie vom gleichen Autor kann man ein Kurzzitat verwenden.
Die amerikanische Zitierweise
Das amerikanische Zitiersystem, auch als Harvard-Zitierweise bekannt, setzt sich in Deutschland mehr und mehr durch. Bei dieser Art von Zitieren wird die Quelle unmittelbar nach dem Zitat angegeben. Nur, wenn eine Quelle sehr viele Autoren hat, kann auf eine Fußnote ausgewichen werden.
APA
Das Publication Manual of the American Psychological Association (kurz: APA) ist einer der am häufigsten verwendeten Zitierstile. Wenn du eine Quelle in deiner Arbeit mit APA zitierst, verwendest du die Verweise im Text. Das bedeutet, dass du den Namen des Autors und das Jahr der Veröffentlichung direkt in dem Satz angibst, in dem du diese Informationen verwendet hast.
Übersicht und Beispiele der wichtigsten Zitierweisen:
Zitierstil | Quellenangabe im Text | Quellenangabe im Literaturverzeichnis |
Deutsche Zitierweise | Wissenschaftliches Arbeiten ist keine Zauberei.1 _________________________ 1Vgl. Meier, Wilhelm: Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Studieren heute, 21 (2016), S. 30–45. |
Meier, Wilhelm, 2016: Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Studieren heute. Hamburg: 21 Verlag, S. 347 |
Harvard Style | Autor-Datum-System: (Meier, Wilhelm, 2016, S. 30) |
Meier, Wilhelm (2016). Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Studieren heute., 21. Aufl., Hamburg |
APA | Autor-Datum-System: (Meier & Wilhelm, 2016, S. 30) |
Meier, G., Wilhelm, F., (2016). Was ist wissenschaftliches Arbeiten? Studieren heute. Hamburg, Deutschland: 21 Verlag |
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Zitat-Arten
Es gibt verschiedene Arten von Zitaten und bestimmte Regeln, wie du diese Zitate richtig in deine Hausarbeit integrierst:
Direktes Zitat
Das direkte Zitat eignet sich für die Verwendung von speziellen Begriffen, die schwer zu erklären sind. Du kannst die Aussagen durch ein direktes Zitat genau angeben.
Beispiel
„Ein Generationenkonflikt verunklärt die Lage.“ (Steiger, 2021, S. 52).
Indirektes Zitat/Paraphrase
Beim Paraphrasieren gibst du die Quellen in deinen eigenen Worten wieder. Dennoch solltest du natürlich die Quelle des Artikels oder der verwendeten Literatur angeben.
Beispiel
Steiger meint, dass einen Generationenkonflikt die Lage verunklärt. (vgl. Steiger, 2020, S.52)
Zitat im Zitat
Bei dieser Art zitierst du wortwörtlich eine Textpassage, die bereits ein Zitat enthält.
Beispiel
„Ein Generationenkonflikt (Müller, 2019, S. 67) verunklärt die Lage.“ (Steiger, 2020, S. 52).
Sekundärzitat
Diesen Typ verwendest du, wenn du keinen Zugriff auf die Originalquelle hast.
Du solltest den Zusatz "zitiert nach" verwenden und die entsprechende Quelle angeben.
Beispiel
„Ein Generationenkonflikt verunklärt die Lage.“ (Steiger, 2020, zitiert nach Müller, 2021, S. 12).
Quellentypen
Je nach Quelle sind unterschiedliche Angaben im Text und im Literaturverzeichnis erforderlich. Es wird zwischen solchen Quellen unterschieden:
Print-Quellen | Online-Quellen | Andere |
Bücher | Internetquellen | Filme |
Sammelbände | Wikipedia | Gesetze |
Zeitschriften | YouTube | Abbildungen |
Zeitungen | Duden | Tabellen |
Monographien | Statista | PDF-Dateien |
Social Media | Interviews | |
graue Literatur |
Das bedeuten die Abkürzungen
Das „u.a.“ steht hier für „und andere“, sprich: für die Co-AutorInnen. Das „a.a.O.“ steht für „am angegebenen Ort“. Hierfür wird nicht selten auch „ebda.“ für „ebenda“ verwendet. Mit „Ort“ ist hier übrigens die Seite des zitierten Werks gemeint. Anders als bei der amerikanischen Zitierweise wird bei der Erstnennung eine genaue Seitenangabe gemacht (S. 38 – 39). Im Kurzzitat wird dann „f.“. und „ff.“ verwendet.
Hinweise zu den Fußnoten
Der Text in den Fußnoten wird kleiner (Schriftgröße: 10 pt) und mit einem geringeren Zeilenabstand (1 Zeile) als der wissenschaftliche Text geschrieben. Hierdurch soll die Leserfreundlichkeit erhöht werden. Die Fußnoten werden übrigens mit einem Querstrich vom Fließtext getrennt.
Alle Textverarbeitungsprogramme wie Word bieten eine Fußnoten-Verwaltung an. Diese ist mehr oder weniger komfortabel. Die Programme unterstützen das Schreiben also durch eine automatische Nummerierung und Einbindung der Fußnoten am Ende einer Seite. Da manch ein Textverarbeitungsprogramm beim nachträglichen Verschieben von Fußnoten die Nummerierung nicht automatisch anpasst, sollte vor der Abgabe von wissenschaftlichen Arbeiten die Reihenfolge der Fußnoten-Nummerierung überprüft werden.
Fußnoten sind übrigens nicht nur dafür da, Zitate, Thesen und Meinungen zu belegen, sondern sie bieten auch Platz für diverse Anmerkungen wie Definitionen, Ergänzungen oder Übersetzungen. Wer Fußnoten verwendet, sollte bedenken, dass der Text auch ohne das Lesen der angegebenen Quellen verständlich sein muss und, dass der in den Anmerkungen verwendete Text kurz und präzise sein sollte. Bedeutet: Ganze Exkurse sind zu vermeiden.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile
Durch die Quellenbelege im Fließtext erscheint die amerikanische Zitierweise im Vergleich zum Zitieren „auf Deutsch“ auf den ersten Blick etwas unübersichtlicher und weniger leserfreundlich. Allerdings ist das amerikanische Zitieren deutlich einfacher zu handhaben. Das liegt vor allem daran, dass man die Fußnoten nicht verwalten muss – die vollständige bibliographische Angabe erfolgt ausschließlich im Literaturverzeichnis.
Beide Zitiersysteme haben also sowohl Vor- als auch Nachteile. Für welche Zitierweise man sich entscheidet, liegt grundsätzlich an einem selbst – sofern der Dozent keine Vorgaben gibt. Zu berücksichtigen gilt, dass viele Wissenschaften und Fachbereiche einen allgemein anerkannten Standard haben und somit eine Zitierweise erwarten. Außerdem muss das Zitiersystem eingehalten werden, d.h., wenn man den wissenschaftlichen Text mit der deutschen Zitierweise beginnt, muss dieses System beim Schreiben die gesamte Zeit über verwendet werden.