So erstellst du Interviewleitfaden - mit Beispiel

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Interview durchführen. Zwei Männer geben sich die Hand, während andere Interviewpartner lächeln
Inhaltsverzeichnis
  1. So erstellst du Interviewleitfaden - mit Beispiel
  2. Welche Formen existieren für ein Interview?
  3. Interviewleitfaden Aufbau
  4. Erstellung eines Interviewleitfadens Bachelorarbeit: Tipps
  5. Fragetechniken und Interviewleitfaden Fragen Beispiele
  6. Interviewleitfaden Beispiel
  7. Tipps für eine gute Interviewführung
  8. Häufig gestellte Fragen
  9. Wie viele Fragen beinhaltet ein Interview?
  10. Wie macht man qualitativ gute Interviews?
  11. Wie viele Fragen benötigt die Erstellung eines 30 Minuten Interviews?
  12. Wie schreibt man ein Interview?
Falls du beispielsweise deine akademische Arbeit schreiben lässt und für die Bachelorarbeit ein Experteninterview führen möchtest, benötigst du einen Interviewleitfaden. Darin beschreibst du den exakten Ablauf des Interviews und orientierst dich daran. Möglich wäre auch eine Aushändigung an deinen Interviewpartner, damit er sich auf das Gespräch vorbereiten kann. Der Leitfaden, den du dem Anhang deiner Arbeit anfügen solltest, beinhaltet eine knappe Zusammenfassung des Aufbaus deines Interviews und die zu stellenden Fragen. 
 


Welche Formen existieren für ein Interview? 

Du folgst stringent einem Fragebogen, wobei die Antworten deiner Experten in deine Kategorie passen sollten.
  • Unstrukturiertes Interview
Die Befragten erzählen und berichten völlig losgelöst. Du gibst lediglich etwas vor, es gibt keine speziellen Vorgaben oder Fragestellungen.
  • Semistrukturiertes Interview
Du lenkst die Befragten thematisch, schränkst sie aber nicht ein. Im Vorfeld denkst du dir Fragen aus und verfügst über eine lnterviewleitfaden Vorlage, damit du flexibel bleibst.  Es beinhaltet Aspekte wie biographische Daten oder Lebensgeschichten der Befragten. Sie erzählen völlig frei und beenden die Geschichte von selbst. Als Interviewer stellst du nur zu Beginn eine Frage und eventuell später Rückfragen. Die Befragten äußern sich zu ihren Erfahrungen und Empfindungen zu einer konkreten Fragestellung. Analog zum narrativen Interview erzählen sie völlig losgelöst, allerdings kannst du das Gespräch jederzeit zum Beispiel zur Forschungsfrage oder Problemstellung zurückführen. 
  • Fragetechniken für das Experteninterview
Bei einem Leitfadeninterview unterscheidet man zwischen offenen und geschlossenen Fragen. Offene Fragen ermöglichen dem Befragten mehr Entfaltungsmöglichkeiten, während sie bei geschlossenen Fragen sehr eingeschränkt sind. 


Interviewleitfaden Aufbau

Ein Interviewleitfaden arbeitet mit einer vorgegebenen Fragestruktur, was für dich den Vorteil ist, weil der Fragenkatalog die Interviewführung vereinfacht und gibt die Möglichkeit, das Gespräch zu steuern.

Wenn du dich für eine Interviewform entschieden hast, musst du eine Auswahl für deine Fragen treffen und einen Interviewleitfaden entwickeln. Daran kannst du dich orientieren:  
  • Einstieg
Du stellst eine Einstiegsfrage, um das Gespräch aufzulockern und zum Hauptteil hinzuleiten. 
Beispielsweise wie lange sich die Befragten schon mit dem Thema beschäftigen oder wie ihr Tagesablauf aussieht.
  • Hauptteil
Jetzt stellst du offene oder geschlossenen Fragen, um deine erwünschten Informationen zu erhalten. Notiere dir gegebenenfalls deine Rückfragen. 
  • Rückblick
Dein Interviewpartner beantwortet die letzte Frage, du fasst das Interview zusammen und im letzten Schritt bedankst du dich für das Gespräch. Anschließend bedankst du dich für die Unterstützung zum Erstellen deiner wissenschaftlichen Arbeit.
  • Ausblick
Du informierst deinen Interviewpartner über die Auswertung seiner Antworten und dass du ihn über den weiteren Verlauf und die Ergebnisse deiner Forschung informieren wirst.


Erstellung eines Interviewleitfadens Bachelorarbeit: Tipps

Zuerst benötigst du die Einverständniserklärung der interviewten Person und dass du die erhobenen Daten verwenden darfst. Darüber hinaus dienen dir vielleicht diese Tipps: 
  1. Du benötigst eine Datenschutzerklärung zum Schutz der persönlichen Daten und dass eine eventuelle Rückverfolgung ausgeschlossen wird. 
  2. Du musst eventuell dein Interview für den benötigten Bereich umschreiben (transkribieren), was du in der Gesamtrechnung berücksichtigen musst.
  3. Vermeide suggestive Fragen, denn die Nachteile liegen bei der möglichen Verfälschung der Antworten. 
  4. Gehe das Interview vorab noch einmal durch, damit alles planmäßig abläuft. 
  5. Plane eine klare Zeit, Reihenfolge und ein eindeutiges Ende für das Interview ein. Das hat den Vorteil, dass sich alle Beteiligte gut konzentrieren können. Möglich wäre eine Einteilung in mehrere Abschnitte.


Fragetechniken und Interviewleitfaden Fragen Beispiele

  • Bei offenen Fragen kannst du sachliche Fragen und Meinungsfragen entwickeln, wie zum Beispiel: 
Sachliche Frage: „Seit wann arbeiten Sie in der Firma X?“
Meinungsfrage: „Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung der Firma X?“
  • Bei einem semistrukturierten Interview reagierst du auf die Antworten und kannst Rückfragen stellen. Lass es aber nicht in ein Verhör ausarten!
Beispiel Rückfragen Einstiegsfrage: „Wie begründen Sie Ihre Auswahl?“
Rückfrage: „Wo liegt nach Ihrer Meinung das Problem?“
Rückfrage: „Wie kam es dazu?
  • Bei geschlossenen Fragen (Multiple-Choice) gibt es oft nur ein Ja oder Nein. Das Interview dauert nicht lange und die Befragten langweilen sich nicht. Allerdings engt das die Befragten ein, weil sie nicht weiter ausholen können, was insgesamt eventuell die Wahrheit verfälscht. 
Beispiel: „Waren Sie irgendwann einmal Mitglied in der Partei X?“ 

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Interviewleitfaden Beispiel

Der Muster Interviewleitfaden einser Experteninterviews über den Alltag eines Redakteurs bei einer Zeitung könnte sich beispielsweise so darstellen:

Forschungsfrage
„Inwieweit hat sich durch soziale Medien Ihr Alltag als Redakteur bei der „Süddeutschen Zeitung“ verändert?“

Einstieg

  • Begrüßung und Dank für die Zeit
  • Kurze Beschreibung des Themas
  • Kurzer Umriss des Ablaufs und der vorgesehenen Dauer 
  • Datenschutzvereinbarung

Einstiegsfragen

  • „Wie lautet Ihre exakte Berufsbezeichnung und seit wann arbeiten Sie für die „Süddeutsche Zeitung“?“
  • „Was beinhaltet Ihre täglichen Aufgaben?“

Schlüsselfragen
Frage 1: „Würden Sie sagen, dass die sozialen Medien Ihren Arbeitsalltag verändert haben?“

Rückfragen

  • „Inwiefern?“

Frage 2: „Sind zusätzliche Aufgaben durch soziale Medien dazugekommen und wie wirkt sich das auf Ihr Arbeitsumfeld aus?“

Rückfragen

  • „Müssen Sie Aufgaben übernehmen, die nicht zu Ihren Arbeitsinteressen und bisherigen Berufserfahrungen passen?“
  • „Gerate Sie deshalb eher unter Zeitdruck?“

Frage 3: „Hat sich etwas verbessert? Haben sich aus Ihrer Sicht Vorteile durch die neue Arbeitsweise ergeben?“ 

Rückfragen

  • „Hat sich etwas verschlechtert? Wirkt sich etwas nachteilig auf Ihren Arbeitsalltag aus?“

Rückblick

  • Kurze Zusammenfassung des Interviews
  • Noch einmal Dank für die Zeit

Ausblick

  • Information über die Auswertung der Ergebnisse
  • Verabschiedung


Tipps für eine gute Interviewführung

Hier sind ein paar Tipps, wie du dein Interview erfolgreich führen kannst:

  • Deine Fragen sind ergebnisoffen und nicht zweideutig.
  • Deine Interviewfragen beziehen sich auf den Theorie Teil deiner Arbeit.
  • Die Interviewfragen helfen, die Forschungsfrage der Arbeit zu beantworten.
  • Du hast die Fragekategorien für die Auswertung erstellt.
  • Du stellst jeweils nur eine Frage und nicht mehrere auf einmal.


Häufig gestellte Fragen

Wenn du ein semistrukturiertes Interview führst, das dem Befragten viel Raum lässt und dir Rückfragen ermöglicht, solltest du 6 bis 8 Fragen stellen.
Informiere dich vorab über deinen Interviewpartner. Kann er dir helfen? Ist er ein Experte auf seinem Gebiet? Beschäftige dich eingehend mit deinem Thema, um zu wissen, wen du befragen kannst.
Für ein 30 Minuten Interview solltest du mindestens 15 Fragen vorbereiten.
Grundsätzlich wechseln sich Frage und Antwort ab. Als Autor kannst du in deinem Bericht die wörtlichen Antworten aus dem Interview mit weiterführenden Informationen und Formulierungen anreichern. Ein Bericht wird auch gerne als „gebautes Interview“ bezeichnet.