Experiment als Methode in deiner Abschlussarbeit

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Die Studentin arbeitet an einem Experiment für ihre Bachelorarbeit
Inhaltsverzeichnis
  1. Experiment als Methode in deiner Abschlussarbeit
  2. Experiment – Definition
  3. Experiment – Formen
  4. Experiment – Grundlagen und Bedingungen
  5. Experiment – Phasen
  6. Experiment – Gütekriterien
  7. Experiment – Pro und Contra
  8. Experiment – Beispiel
  9. Fazit

Die Methoden, die du in deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit für die Forschung nutzen kannst, sind relativ vielseitig – unter ihnen ist das Experiment als Verfahren der empirischen Forschung. Durch Beobachtung soll ein Zusammenhang nachgewiesen und so deine Forschungsfrage letztlich beantwortet werden. Es gibt verschiedene Abläufe für Experimente, doch formell sind auch Vorgaben einzuhalten.

Experiment – Definition

Experiment heißt auf Lateinisch einfach Probe – denn genau darum geht es. Gemäß der Definition Experiment nutzt du einen Versuchsaufbau, um Daten zu erheben. Dabei werden die beobachteten Faktoren, die auch als Variablen bezeichnet werden, gezielt einer Veränderung unterzogen. Da du die Umstände oder die Kontrollgruppe beeinflusst, unterscheidet sich ein Experiment von der Beobachtung, bei der eben nicht eingegriffen wird. Du schaffst eine Versuchsumgebung, innerhalb derer du Erkenntnisse zu gewinnen hoffst. Das macht ein Experiment nicht nur für Naturwissenschaften geeignet. Du kannst ein psychologisches Experiment oder einen Versuchsaufbau in den Sozialwissenschaften nutzen. In allen Fällen modifizierst du die sogenannten unabhängigen Variablen, die von deiner Versuchsanordnung nicht beeinflusst werden, um festzustellen, wie sich die abhängigen Variablen nun entwickeln.
 

Experiment – Formen

Experimente laufen nicht einheitlich ab – statt dessen unterscheidet man grundsätzlich vier verschiedene Formen:
  • Feldexperimente finden in der normalen Umgebung statt – beispielsweise in der gewohnten Arbeits- oder Einkaufsumgebung von Versuchspersonen, in Schule oder Universität. Dabei hast du über die Einflüsse auf den Ablauf weniger Kontrolle, doch die Resultate sind mit einem ordentlichen Experiment Protokoll sehr valide.
  • Ein Laborexperiment lässt du unter kontrollierten und von dir geschaffenen Bedingungen im Labor ablaufen. Du hast vollständige Kontrolle über die Variablen, doch die „Alltagstauglichkeit“ der Ergebnisse ist begrenzt.
Weitere Unterschiede ergeben sich aus der Trennung von echten Experimenten und „Quasi-Experimenten“:
Während du bei einem echten Experiment die Teilnehmer und die Kontrollgruppe auf der Grundlage des Zufallsprinzips auswählst und mithilfe modifizierter Variablen steuerst, ist derselbe Ablauf mit einer vorgegebenen Gruppe ein Quasi-Experiment. Hier ist von vornherein festgelegt, dass du Teilnehmer aufgrund ihres Alters, ihrer Ethnie, ihres Geschlechts oder ähnlicher externer Faktoren berücksichtigst. Damit haben die unabhängigen Variablen bei einem Quasi-Experiment deutliches Übergewicht und können nicht verändert werden, um weitere interessante Aspekte zu beleuchten.
 

Experiment – Grundlagen und Bedingungen

Um für deine Abschlussarbeit überhaupt in Betracht zu kommen, muss dein Versuchsaufbau gültig sein. Damit sind einige Bedingungen verknüpft. So muss das Experiment zu jeder Zeit wiederholbar sein, damit die Auswirkungen unabhängig von anderen betrachtet und geprüft werden können. Die Planung und Vorbereitung musst du natürlich erläutern und deine Versuchsanordnung begründen, und die erhobenen Daten werden anschließend analysiert.

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Experiment – Phasen

In Vorbereitung des Experiments solltest du deine Hypothesen formuliert haben. So wird dir klar, welche Daten du benötigst bzw. welche Sachverhalte du beobachten willst. Nun schreibst du einen Experiment Plan, in dem du die zeitlich aufeinanderfolgenden Schritte der Datenerhebung festhältst, aber auch alles, was du für die Versuchsanordnung benötigst. Sofern du ein soziales Experiment durchführen möchtest oder irgendeinen Versuch, für den du Probanden brauchst, musst du nun die Teilnehmer ansprechen, sie informieren und auch ihre Einwilligung zur Verarbeitung der gewonnenen Daten einholen – am besten schriftlich.

Sind alle Vorbereitungen getroffen, führst du dein Experiment durch und machst dir natürlich während der Durchführung Notizen im Protokoll fürs Experiment. Nach Abschluss der Beobachtung wertest du die Daten auf die geplante Weise aus.
 

Experiment – Gütekriterien

Bei jeder Form der wissenschaftlichen Forschung kommen Gütekriterien zur Anwendung. Dein Experiment muss sie erfüllen, damit die Informationen, die du gewinnst, Gültigkeit haben.
  • Validität bedeutet, dass dein Experiment misst, was es messen soll.
  • Reliabilität heißt, das ein anderer Versuchsleiter dein Experiment wiederholen kann.
  • Variabilität stellt sicher, dass das Experiment mit veränderten Variablen durchgeführt werden kann.
  • Objektivität ist der Sachverhalt, dass Abläufe und Daten nicht von dir abhängig sind.
Ist dein Experiment außerdem wirtschaftlich, planbar und von echtem wissenschaftlichen Nutzen, spricht das für seinen Wert.
 

Experiment – Pro und Contra

Ein Experiment kann deiner Abschlussarbeit Gewicht verleihen und sich sogar als Sprungbrett für die wissenschaftliche Karriere erweisen. Doch du solltest wissen, dass Experimente als Fundament deiner Bachelor- oder Masterarbeit und anderer Abschlüsse ihre Vor- und Nachteile haben.
 
yes Vorteile Nachteile no
  • Du bestimmst Ablauf und Gestaltung.
  • Möglicherweise ist der Aufwand für Planung, Durchführung und Analyse hoch.
  • Das Experiment liefert dir eigene Daten und eventuell einen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn.
  • Das Experiment könnte den zeitlichen und organisatorischen Rahmen der Abschlussarbeit sprengen.
  • Du kannst in manchen Studiengängen, wie in der Sozial- und Verhaltensforschung, auch unbewusste Aspekte hervorheben.
  • Experimente mit Probanden unterliegen strengen Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes.
  • Laborexperimente sind eventuell weniger oder gar nicht repräsentativ in der Praxis.
 

Experiment – Beispiel

Ein einfaches Experiment Beispiel überprüft die Wirkung, die verschiedene Verpackungsdesigns eines Produkts auf die Probanden haben. Du kannst dabei unterschiedliche Farben, informative Beschriftungen oder Gesundheits-Warnungen nutzen, Konsumgüter, Elektronikartikel oder Nahrungsmittel zum Gegenstand des Experiments machen und auch die Probanden nach Altersgruppen, Einkommen oder Bildung segregieren, um möglichst aufschlussreiche Ergebnisse zu erhalten. Eine Kontrollgruppe kann ihre Wahl beispielsweise unter No-Name Verpackungen treffen oder solchen, bei denen nur die wichtigsten Informationen gegeben werden.
 

Fazit

Was ist ein Experiment? Nichts anderes als eine Beobachtung, bei der bestimmte Aspekte manipuliert werden. Ausgeführt werden kann es als soziales oder qualitatives Experiment, als Choice Experiment wie im obigen Beispiel oder als Quasi-Experiment, bei dem gezielt mit vorgegebenen Variablen gearbeitet wird. Wichtig sind eine saubere Versuchsanordnung, strukturierte Notizen und ebenso wie das Experiment Analyse und Einbettung in deine Hypothesen. Wenn du sicher bist, dass diese Form der Forschung zu deinem Thema passt, kann ein Experiment dir unerwartete wissenschaftliche Erkenntnisse bescheren.